Bureaugraphies ist ein internationales Forschungsprojekt, das untersucht, wie Verwaltungslogik unsere Gegenwart weiterhin prägt – lange nach dem Niedergang klassischer bürokratischer Institutionen. Das Projekt betrachtet Verwaltung nicht als statischen Apparat, sondern als kulturelle, technische und narrative Form.
Unter der Leitung der Universität Wien und in Zusammenarbeit mit akademischen Partnern in Deutschland und der Schweiz vereint das Projekt mehrere Disziplinen: Literatur- und Medienwissenschaften, Soziologie und Archivtheorie. Anstatt sich ausschließlich auf Systeme zu konzentrieren, untersucht Bureaugraphies, wie Wissen durch Praktiken wie Dokumentieren, Regulieren, Ablegen oder Erzählen produziert, geordnet und legitimiert wird – von offiziellen Protokollen über institutionelle Routinen bis hin zu alltäglichen Formen der Kontrolle.
Die Forschung trägt zu einem umfassenderen Verständnis darüber bei, wie Verwaltungsstrukturen die Subjektivität beeinflussen, das institutionelle Gedächtnis prägen und sich in kulturelle Formen einschreiben.